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Die Qual der Wahl – Bundestagswahl 2021 in Deutschland

Mai 16, 21 • Politik, ZeitgeschehenKommentare deaktiviert für Die Qual der Wahl – Bundestagswahl 2021 in DeutschlandRead More »

Manchmal fühle ich mich wie „in einem Land vor unserer Zeit“. Unser bayrischer Ministerpräsident, von Gottes Gnaden, Markus Söder hat es geschafft, zusammen mit seinem Spezl Armin Laschet, die Union in eine der größten Krisen ihrer Geschichte zu bringen. Gewinnerin, und vielleicht auch die Nachfolgerin von Angela Merkel als Bundeskanzlerin, ist Annalena Baerbock von den Grünen.
Doch ist damit nun alles gesagt?

Nein, ich denke nicht, zumal es ja auch noch ein wenig hin ist, bis zur Bundestagswahl im September.

Und ehrlicherweise muss man ja auch sagen, das momentane demokratische Parteiensystem hat ja auch mehr als eine schwache Seite. Dieses nutzt vor allem die AfD für ihre Zwecke aus, wobei für diesen Haufen der Begriff Partei der falsche ist. Eigentlich ist es ein machtversessener und rückwärtsgewandter Haufen Möchtegern-Politiker*innen, geleitet von den immer noch falschen Gedanken der rechtsextremen Nazis aus der Vergangenheit. Warum gerade dieser Haufen so viel Zuspruch erhält ist mir ein Rätsel, denn dort gibt es nicht einen Ansatz der uns und unseren Kindern in irgendeiner Weise eine Zukunftsperspektive geben würde.

Doch zurück zu unserem Markus. Der hat mal ganz locker den Armin am Nasenring durch die Manege geführt, und sich dann, mit einer gönnerhaften Geste, wieder vom Posten des Kanzlerkandidaten verabschiedet. Und der Armin schippert jetzt wie ein wundgeschossener Kutter durch das aufgewühlte Gewässer seiner CDU-Basis, wobei er mit Gesten wie dem Holen von Friedrich Merz ins Wahlkampfteam, oder dem fragwürdigen Umgang mit diesem sehr AfD-nahen Herrn Maaßen, in meinen Augen noch mehr kaputt macht denn heilt.

Die Grünen freut‘ s, denn von dort hört man kaum Wahlkampfgetöse aus der Führungsriege, und wenn, dann hält man sich sehr bedeckt. Schaut man sich die momentanen Umfragen an, so deutet alles auf eine Grün-Schwarze Regierung unter der Führung von Annalena Baerbock hin.

Bleibt noch die andere „große“ Volkspartei. Olaf Scholz ist dort für mich ein Geheimfavorit. Ich denke sogar, gäbe es eine Direktwahl, dann wäre er der Kandidat mit den besten Chancen Kanzler zu werden, auch wenn ich selbst ihm doch sehr kritisch gegenüber stehe. Ob die SPD selbst es schafft, aus ihrem selbst verursachten Umfragetief zu kommen, und damit auch wieder eine Chance bei der Bundestagswahl zu haben, möchte ich dann doch bezweifeln. Ihr fehlt momentan einfach ein klares Profil, aber vor allem eins, das sich von dem der anderen beiden großen Favoriten abgrenzt. Hier wären Ideen wie eine klare Bekenntnis zu einem bedingungslosen Grundeinkommen sicherlich hilfreich. Gerade der soziale Umbau in unserem Land sollte, neben Klima- und Digitalpolitik, die höchste Priorität haben, denn sowohl Hartz4 als auch die Rente haben nicht erst seit heute arge Probleme, und sind eigentlich veraltete Werkzeuge.

Bleiben noch DieLinke und die FDP. Beide Parteien könnten das Zünglein an der Waage geben, doch bei beiden habe ich eine gewisse Sorge, wenn nicht gar Angst, sie in Regierungsverantwortung zu sehen. Die FDP hat nicht mehr diesen liberalen Touch von früher, vom Personal mal ganz abgesehen. Sie hat sich in vielen Bereichen erschreckend ebenfalls nach rechts entwickelt, und man kann nur hoffen, dass sich diese Entwicklung wieder umkehrt.
DieLinke hat mit Bodo Ramelow zwar einen Ministerpräsidenten, der in meinen Augen eine guten Job in Thüringen macht, aber er steht nicht beispielhaft für die Politik, die von seiner Partei gerne gemacht werden möchte. Auch ihre Nähe zu Moskau, und den Ansichten von Putin, macht mir Sorgen, weshalb auch DieLinke nicht meine erste Wahl wäre.

Was bleibt als Fazit? Es ist schwer in diesem Jahr als demokratischer Wähler eine Wahl zu treffen. Gäbe es eine Direktwahl des Bundeskanzlers bzw. der Bundeskanzlerin, so wäre für mich niemand dabei, den ich wählen möchte. Es wird wohl auf die nächsten Wochen ankommen wo am Wahltag das Kreuz landet.

Stellt sich am Schluss die Frage, wem würden Sie Ihre Stimme geben?

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